11. Berichtigung zu meiner Arbeit:
,,Eine neue
Bestimmung der Molekül-
dimensionen“1);
von A.
Einstein.
----------
Vor einigen Wochen teilte mir Hr. Bacelin, der auf
Veranlassung von Hrn.
Perrin eine Experimentaluntersuchung
über die Viskosität von Suspensionen
ausführte, brieflich mit,
daß der Viskositätskoeffizient von Suspensionen nach
seinen
Resultaten erheblich größer sei, als der in §2 meiner Arbeit
entwickelten
Formel entspricht. Ich ersuchte deshalb Hrn.
Hopf, meine Rechnungen
nachzuprüfen, und er fand in der
Tat einen Rechenfehler, der das Resultat
erheblich fälscht.
Diesen Fehler will ich im folgenden berichtigen.
Auf p. 296 der genannten Abhandlung stehen Ausdrücke
für die
Spannungskomponenten Xy und Xz, die durch einen
Fehler im Differenzieren der
Geschwindigkeitskomponenten u,
v, w gefälscht sind. Es muß heißen:
wobei gesetzt ist
Berechnet man dann die pro Zeiteinheit auf die in der Kugel
vom Radius R
enthaltene Flüssigkeit durch die Druckkräfte
übertragene Energie, so erhält man
statt Gleichung (7) auf
p. 296:
| (7) |
----------
1) A. Einstein, Ann. d. Phys. 19. p. 289 ff. 1906.
Unter Benutzung dieser berichtigten Gleichung erhält man
dann statt der in §2
entwickelten Gleichung k* = k(1 + )
die Gleichung
Der Viskositätskoeffizient k* der Suspension wird also durch
das Gesamtvolumen
der in der Volumeinheit suspendierten
Kugeln 2,5 mal stärker beeinflußt als nach
der dort gefundenen
Formel.
Legt man die berichtigte Formel zugrunde, so erhält man
für das Volumen von
1 g in Wasser gelöstem Zucker statt des
in §3 angegebenen Wertes 2,45 cm3 den
Wert 0,98, also einen
vom Volumen 0,61 von 1 g festem Zucker erheblich
weniger
abweichenden Wert. Endlich erhält man aus der inneren
Reibung und
Diffusion von verdünnten Zuckerlösungen statt
des im Anhange jener Arbeit
angegebenen Wertes N = 4,15.1023
für die Anzahl der Moleküle im Grammolekül
den Wert
6,56. 1023.
Zürich, Januar 1911.
(Eingegangen 21. Januar 1911.)
------------