raschend brauchbare vorläufige Lösung der Aufgabe enthalten ist. Er findet, daß die Form

die Temperaturabhängigkeit der Atomwärme vorzüglich dar- stellt. Daß diese Form sich der Erfahrung besser anschmiegt als die ursprünglich von mir gewählte, ist nach dem Voran- gehenden leicht zu erklären. Man kommt ja zu derselben unter der Annahme, daß ein Atom in der halben Zeit mit der Frequenz , in der andern Hälfte der Zeit mit der Frequenz 2 quasi ungedämpft sinusartig schwinge. Die bedeutende Ab. weichung des Gebildes vom monochromatischen Verhalten findet auf diese Weise ihren primitivsten Ausdruck.

Allerdings ist es dann nicht gerechtfertigt, als die Eigen- frequenz des Gebildes zu betrachten, sondern es wird als mitt- lere Eigenfrequenz ein zwischen und 2 liegender Wert anzusehen sein. Es muß ferner bemerkt werden, daß an eine genaue Übereinstimmung der thermischen und optischen Eigen- frequenz nicht gedacht werden kann, auch wenn die Eigen- frequenzen der verschiedenen Atome der betreffenden Ver- bindung nahe übereinstimmen, weil bei der thermischen Schwingung das Atom gegenüber allen benachbarten Atomen schwingt, bei der optischen Schwingung aber nur gegenüber den benachbarten Atomen entgegengesetzten Vorzeichens.

§ 3. Dimensionalbetrachtung zu Lindemanns Formel und zu meiner Formel zur Berechnung der Eigenfrequenz.

Aus Dimensionalbetrachtungen kann man bekanntlich zu- nächst allgemeine funktionelle Zusammenhänge zwischen physi- kalischen Größen finden, wenn man alle physikalischen Größen kennt, welche in dem betreffenden Zusammenhang vorkommen. Wenn man z. B. weiß, daß die Schwingungszeit eines mathe- matischen Pendels von der Pendellänge l , von der Beschleuni- gung g des freien Falles, von der Pendelmasse m , aber von keiner anderen Größe abhängen kann, so führt eine einfache