zutreffen. Da diese in weitem Umfange zuzutreffen scheinen, so scheint auch die Relativitätstheorie in ihrer jetzigen Form einen wichtigen Fortschritt zu bedeuten; ich glaube nicht, daß sie die Fortentwickelung der theoretischen Physik gehemmt hat!

Wie steht es nun aber mit der Grenze der Gültigkeit der beiden Prinzipe? An der allgemeinen Gültigkeit des Relativitätsprinzips zu zweifeln, haben wir -- wie schon hervorgehoben -- nicht den geringsten Grund. Dagegen bin ich der Ansicht, daß das Prinzip der Konstanz der Licht- geschwindigkeit sich nur insoweit aufrecht erhalten läßt, als man sich auf raum-zeitliche Gebiete von konstantem Gravi- tationspotential beschränkt. Hier liegt nach meiner Meinung die Grenze der Gültigkeit zwar nicht des Relativitätsprinzips wohl aber des Prinzips der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit und damit unserer heutigen Relativitätstheorie. Zu dieser Meinung führen mich die im folgenden angedeuteten Überlegungen.

Eines der wichtigsten Resultate der Relativitätstheorie ist die Erkenntnis, daß jegliche Energie E eine ihr proportionale Trägheit ( E/c 2 ) besitzt. Da nun jede träge Masse zugleich eine schwere Masse ist, soweit unsere Erfahrung reicht, können wir nicht umhin, einer jeden Energie E auch eine schwere Masse E/c 2 zuzuschreiben. 1 ) Hieraus folgt sofort, daß die Schwere auf einen bewegten Körper stärker wirkt, als auf denselben Körper, falls dieser ruht.

Wenn sich das Schwerefeld im Sinne unserer heutigen Relativitätstheorie deuten läßt, so kann dies wohl nur auf zwei Arten geschehen. Man kann den Gravitationsvektor ent- weder als Vierervektor oder als Sechservektor auffassen. Für jeden dieser beiden Fälle ergeben sich Transformationsformeln für den Übergang zu einem gleichförmig bewegten Bezugs- system. Mittels dieser Transformationsformeln und der Trans- formationsformeln für die ponderomotorischen Kräfte gelingt es dann, für beide Fälle die auf in einem statischen Schwere- ----------

1) Hr. Langevin machte mich mündlich darauf aufmerksam, daß man zu einem Widerspruch mit der Erfahrung kommt, wenn man diese Annahme nicht macht. Da nämlich beim radioaktiven Zerfall große Energiemengen abgegeben werden, muß dabei die tr äge Masse der Materie abnehmen. Nähme die schwere Masse nicht proportional ab, so müßte die Schwerebeschleunigung von aus verschiedenen Elementen bestehenden Körpern in demselben Schwerefelde eine nachweisbar verschiedene sein.