§ 6. Über den Entropiebegriff.

Es liege ein physikalisches System vor, dessen momentaner Zustand durch die Werte der Zustandsvariabeln p 1 ... p n voll- kommen bestimmt sei. Dieses System mache einen kleinen, unendlich langsamen Prozeß durch, indem die das System adiabatisch beeinflussenden Systeme eine unendlich kleine Zu- standsveränderung erfahren, und außerdem dem betrachteten System durch berührende Systeme Energie zugeführt wird. Wir tragen den adiabatisch beeinflussenden Systemen dadurch Rechnung, daß wir festsetzen, die Energie E des betrachteten Systems sei außer von p 1 ... p n noch von gewissen Para- metern 1 , 2 ... abhängig, deren Werte durch die Zustands- verteilungen der das System adiabatisch beeinflussenden Systeme bestimmt seien. Bei rein adiabatischen Prozessen gilt in jedem Moment ein Gleichungssystem (1), dessen Funktionen außer von den Koordinaten p auch von den langsam ver- änderlichen Größen abhängen; es gilt dann auch bei adia- batischen Prozessen in jedem Moment die Energiegleichung, welche die Form besitzt:

Wir untersuchen nun die Energiezunahme des Systems während eines beliebigen unendlich kleinen, unendlich langsamen Prozesses.

Für jedes Zeitelement dt des Prozesses gilt:

(4)

Für einen unendlich kleinen isopyknischen Prozeß verschwinden in jedem Zeitelement sämtliche d , mithin auch das erste Glied der rechten Seite dieser Gleichung. Da aber dE nach dem vorigen Paragraphen für einen isopyknischen Prozeß als zugeführte Wärme zu betrachten ist, so ist für einen solchen Prozeß die zugeführte Wärme dQ durch den Ausdruck:

dargestellt.

Für einen adiabatischen Prozeß aber, während dessen stets die Gleichungen (1) gelten, ist nach der Energiegleichung