mittel getrennt, so wirkt auf diese Wand der sogenannte os- motische Druck, welcher bei genügend großen Werten von V * / z der Gleichung genügt:

Sind hingegen statt der gelösten Substanz in dem Teil- volumen V * der Flüssigkeit kleine suspendierte Körper vor- handen, welche ebenfalls nicht durch die für das Lösungs- mittel durchlässige Wand hindurchtreten können, so hat man nach der klassischen Theorie der Thermodynamik -- wenigstens bei Vernachlässigung der uns hier nicht interessierenden Schwer- kraft -- nicht zu erwarten, daß auf die Wand eine Kraft wirke; denn die ,,freie Energie“ des Systems scheint nach der üblichen Auffassung nicht von der Lage der Wand und der suspendierten Körper abzuhängen, sondern nur von den Ge- samtmassen und Qualitäten der suspendierten Substanz, der Flüssigkeit und der Wand, sowie von Druck und Temperatur. Es kämen allerdings für die Berechnung der freien Energie noch Energie und Entropie der Grenzflächen in Betracht (Kapillarkräfte); hiervon können wir jedoch absehen, indem bei den ins Auge zu fassenden Lagenänderungen der Wand und der suspendierten Körper Änderungen der Größe und Beschaffenheit der Berührungsflächen nicht eintreten mögen.

Vom Standpunkte der molekularkinetischen Wärmetheorie aus kommt man aber zu einer anderen Auffassung. Nach dieser Theorie unterscheidet sich eingelöstes Molekül von einem suspendierten Körper lediglich durch die Größe, und man sieht nicht ein, warum einer Anzahl suspendierter Körper nicht der- selbe osmotische Druck entsprechen sollte, wie der nämlichen Anzahl gelöster Moleküle. Man wird anzunehmen haben, daß die suspendierten Körper infolge der Molekularbewegung der Flüssigkeit eine wenn auch sehr langsame ungeordnete Be- wegung in der Flüssigkeit ausführen; werden sie durch die Wand verhindert, das Volumen V * zu verlassen, so werden sie auf die Wand Kräfte ausüben, ebenso wie gelöste Moleküle. Sind also n suspendierte Körper im Volumen V * , also n/V * = in der Volumeneinheit vorhanden, und sind benachbarte unter ihnen genügend weit voneinander entfernt, so wird ihnen ein osmotischer Druck p entsprechen von der Größe: