Wir können überhaupt nur bei einer einzigen Art physi- kalischer Systeme aus der Erfahrung vermuten, daß ihnen eine Energieschwankung zukomme; es ist dies der mit Temperatur- strahlung erfüllte leere Raum.

Ist nämlich ein mit Temperaturstrahlung erfüllter Raum von Lineardimensionen, welche sehr groß gegen die Wellen- länge ist, der das Energiemaximum der Strahlung bei der be- treffenden Temperatur zukommt, so wird offenbar der Betrag der Energieschwankung im Mittel im Vergleich zur mittleren Strahlungsenergie dieses Raumes sehr klein sein. Wenn da- gegen der Strahlungsraum von der Größenordnung jener Wellenlänge ist, so wird die Energieschwankung von derselben Größenordnung sein, wie die Energie der Strahlung des Strahlungsraumes.

Es ist allerdings einzuwenden, daß wir nicht behaupten können, daß ein Strahlungs raum als ein System von der von uns vorausgesetzten Art zu betrachten sei, auch dann nicht, wenn die Anwendbarkeit der allgemeinen molekularen Theorie zugestanden wird. Vielleicht müßte man zum Beispiel die Grenzen des Raumes als mit den elektromagnetischen Zu- ständen desselben veränderlich annehmen. Diese Umstände kommen indessen hier, wo es sich nur um Größenordnungen handelt, nicht in Betracht.

Setzen wir also in der im vorigen Paragraphen gefundenen Gleichung

und nach dem Stefan-Boltzmannschen Gesetze

wobei v das Volumen in cm 3 und c die Konstante dieses Ge- setzes bedeutet, so müssen wir für einen Wert von der Größenordnung der Wellenlänge maximaler Strahlungsenergie erhalten, welche der betreffenden Temperatur entspricht.

Man erhält:

wobei für x der aus der kinetischen Gastheorie gefundene Wert und für c der Wert 7,06 . 10 - 15 gesetzt ist.