Da -- wie aus dem Additionstheorem der Geschwindigkeiten ( § 5) folgt -- der Vektor ( u , u , u ) nichts anderes ist als die Geschwindigkeit der elektrischen Massen im System k ge- messen, so ist damit gezeigt, daß unter Zugrundelegung unserer kinematischen Prinzipien die elektrodynamische Grundlage der Lorentzschen Theorie der Elektrodynamik bewegter Körper dem Relativitätsprinzip entspricht.

Es möge noch kurz bemerkt werden, daß aus den ent- wickelten Gleichungen leicht der folgende wichtige Satz ge- folgert werden kann: Bewegt sich ein elektrisch geladener Körper beliebig im Raume und ändert sich hierbei seine Ladung nicht, von einem mit dem Körper bewegten Koordi- natensystem aus betrachtet, so bleibt seine Ladung auch -- von dem ,,ruhenden“ System K aus betrachtet -- konstant.

§ 10. Dynamik des (langsam beschleunigten) Elektrons.

In einem elektromagnetischen Felde bewege sich ein punkt- förmiges, mit einer elektrischen Ladung versehenes Teilchen (im folgenden ,,Elektron“ genannt), über dessen Bewegungs- gesetz wir nur folgendes annehmen:

Ruht das Elektron in einer bestimmten Epoche, so erfolgt in dem nächsten Zeitteilchen die Bewegung des Elektrons nach den Gleichungen

wobei x, y, z die Koordinaten des Elektrons, die Masse des Elektrons bedeutet, sofern dasselbe langsam bewegt ist.

Es besitze nun zweitens das Elektron in einer gewissen Zeitepoche die Geschwindigkeit v . Wir suchen das Gesetz, nach welchem sich das Elektron im unmittelbar darauf folgen- den Zeitteilchen bewegt.

Ohne die Allgemeinheit der Betrachtung zu beeinflussen, können und wollen wir annehmen, daß das Elektron in dem Momente, wo wir es ins Auge fassen, sich im Koordinaten-