gleichgewicht befindlichen physikalischen Systems und es sei angenommen, daß das System bei jedem (möglichen) Wert von im sogenannten indifferenten Gleichgewicht sich be- finde. Nach der klassischen Thermodynamik, die zwischen Wärme und anderen Energiearten prinzipiell unterscheidet, finden spontane Änderungen von nicht statt, wohl aber nach der molekularen Theorie der Wärme. Wir wollen im nachfolgenden untersuchen, nach welchen Gesetzen jene Ände- rungen gemäß der letzteren Theorie stattfinden müssen. Wir haben dann jene Gesetze auf folgende spezialfälle anzuwenden:

1. ist die x -Koordinate des Schwerpunktes eines in einer (der Schwerkraft nicht unterworfenen) homogenen Flüssigkeit suspendierten Teilchens von Kugelgestalt.

2. ist der Drehwinkel, welcher die Lage eines in einer Flüssigkeit suspendierten, um einen Durchmesser drehbaren Teilchens von Kugelgestalt bestimmt.

§ 1. Über einen Fall thermodynamischen Gleichgewichtes.

In einer Umgebung von der absoluten Temperatur T be- finde sich ein physikalisches System, das mit dieser Umgebung in thermischer Wechselwirkung stehe und im Zustand des Tem- peraturgleichgewichtes sei. Dies System, das also ebenfalls die absolute Temperatur T besitzt, sei im Sinne der molekularen Theorie der Wärme vollständig bestimmt 1 ) durch die Zustands- variabeln p 1 ... p n Als Zustandsvariable p 1 ... p n können in den zu behandelnden Spezialfallen die Koordinaten und Ge- schwindigkeitskomponenten aller das betrachtete System bilden- der Atome gewählt werden.

Es gilt für die Wahrscheinlichkeit dafür, daß in einem zufällig herausgegriffenen Zeitpunkt die Zustandsvariabeln p 1 ... p n in dem n -fach unendlich kleinen Gebiete ( dp 1 ... dp n ) liegen, die Gleichung 2 ):

(1)

wobei C eine Konstante, R die universelle Konstante der Gas- gleichung, N die Anzahl der wirklichen Moleküle in einem Grammmolekül und E die Energie bedeutet.

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1) Vgl. Ann. d. Phys. 17. p. 549. 1905.

2) l. c. § 3 und 4.